Montag, 22. September 2014

Zentrales Trauerregister | Abzocke



Der Tod kann teuer sein: Bestatter, Grab, Sarg, Urne. Durch ein fragwürdiges Zentrales Trauerregister noch um 395,20 Euro teurer! Und das für eine Dienstleistung, die nicht erfüllt werden kann (Stand 03.09.2014)!

 



Selbst Trauernde sind mittlerweile Opfer von dubiosen Geschäftemachern geworden


Pietätlos! Dubiose Geschäftemacher kennen im Jahr 2014 keine Grenzen von Anstand mehr und machen sogar bei Trauernden nicht mehr halt! Gerade weil sich Hinterbliebene beim Tod eines Angehörigen in einer Ausnahmesituation befinden und dadurch meist schneller für eine fragwürdige Dienstleistungen bezahlt wird, sollen die Trauernden für eine Todesanzeige gleich doppelt zahlen. Mitglied sein heißt –  nicht allein zu sein. 

395,20 Euro für einen Eintrag in Zentrales Trauerregister


Ein sogenanntes Zentrales Trauerregister verschickt an Trauernde im ganzen Bundesgebiet Briefe. Durch die Benutzung eines gefälschten deutschen Bundesadlers auf dem Briefpapier sollen diese Schreiben einen amtlichen und seriösen Eindruck gegenüber den Hinterbliebenen hervorrufen. Laut des seriös bzw. amtlich wirkenden Briefes sollen die Trauernden für einen kostenpflichtigen Eintrag in ein Zentrales Trauerregister die stattliche Geldsumme über 395,20 Euro zahlen.

Zentrales Trauerregister gibt es nicht!


Ein hoher Betrag, denn ein offizielles Zentrales Trauerregister gibt es in Deutschland nicht. Es handelt sich dabei um ein Internet-Portal einer privaten Firma. Außerdem haben die Trauernden schon für eine Todesanzeige in der Lokalpresse gezahlt, denn daher haben die dubiosen Hintermänner die Adressen der Opfer für einen Eintrag in die private Datenbank Zentrales Trauerregister. Innerhalb von fünf Tagen soll der Betrag bezahlt werden. Ein SEPA-Überweisungsschein von einer zypriotischen Bank ist dem Brief beigelegt. Mitglied sein heißt –  immer auf den aktuellen  Stand zu sein.



Sitz in den USA



trauer-24.de - Screenshot vom 03.09.2014
Die Firma Service Register EU LL Wilmington aus den USA soll hinter dem dubiosen Register stehen (Quelle Verbraucherzentrale). Deren Webseite trauerregister.de lässt sich inzwischen im Internet nicht mehr finden. Die neuere Firmierung unter trauer-24.de ist zwar im Internet auffindbar, ist aber derzeit offline (siehe Screenshot vom 03.09.2014). Auch Bestattermeister Harald Wunneburg aus Schönebeck (Elbe) konnte bezüglich Zentrales Trauerregister schon einige Erfahrungen sammeln (siehe Volksstimme.de). Ob ein neues Zentrales Trauerregister unter einer neuen Firmierung, einer neuen Webseite und/oder einer neuen Adresse weiter Hinterbliebenen das Geld aus der Tasche zieht, ist zurzeit nicht auszuschließen!




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