Dienstag, 23. Juni 2020

KK Königliche Kunst GmbH: Erfahrungen und Bericht eines Kunden

Unser Mitglied Herr W. schloss insgesamt zwei Verträge mit der KK Königliche Kunst GmbH aus Hattingen über den Kauf der Produkte „Meisterwerke der Welt“ (1 & 2) ab. Jeweils soll eins dieser Angebote sage und schreibe 11.998,00 EUR kosten. Unser Mitglied teilte uns seine Erfahrungen mit.

Titel: KK Königliche Kunst GmbH: Erfahrungen und Bericht eines Kunden

„Meisterwerke der Welt“ für nahezu 24.000 EUR


Nicht jeden Tag erhalten wir Berichte von unseren Mitgliedern, in denen es um Kunst bzw. den Erwerb von künstlerischen Wertanlagen geht. Herr W. gab uns jedoch mit seinen Erfahrungen den Anlass dazu. Er gab uns gegenüber an, zwei Kaufverträge mit einem Handelsvertreter der Firma KK Königliche Kunst GmbH aus Hattingen abgeschlossen zu haben. Fragen über den tatsächlichen Wert der erworbenen Kunst kamen erst im Nachhinein auf. Hier der Ablauf des Geschehens:

Laut den Aussagen des Mitglieds Herr W. wurde dieser von einem Handelsvertreter der KK Königliche Kunst GmbH aufgesucht. Herr W. soll zuvor Kunde bei der Firma Bertelsmann gewesen sein, dies soll der Vertreter ihm gegenüber vermittelt haben. Herrn W. schloss bei diesem Verkaufsgespräch gar zwei Verträge über den Erwerb der Werke „Meisterwerke der Welt“ und „Meisterwerke der Welt – Edition II“ ab. Eine Wertsteigerung soll laut des Vertreters gegeben sein, berichtet unser Mitglied. Kostenpunkt je Ausgabe: 11.998,00 EUR.

Prüfung der Unterlagen warf Fragen auf


Mit dem Kauf soll Herr W. keine Echtheitszertifikate oder vergleichbare Unterlagen zur Wertbestimmung erhalten haben. Um die hohe Summe zahlen zu können, beantragte Herr W. einen Kredit auf Raten, um eine Finanzierung der neu erworbenen Werke zu sichern.

In einem nachfolgenden Schreiben an uns schilderte Herr W. den weiteren Ablauf. Er schreibt, dass in einem Gespräch mit einem Mitarbeiter seiner Sparkasse Fragen bezüglich von Ratenkrediten hinsichtlich der Firma KK Königliche Kunst GmbH aufkamen. Herr W. lag demzufolge seine Unterlagen vor. Er schreibt weiter: „Nach Prüfung der Unterlagen stellt die Sparkasse in Frage, ob die Reproduktionen der Meisterwerke (2 x 7 Gemälde auf Chrom Stahl) den Wert der Kreditsumme entsprechen würden.“

Über die „Meisterwerke der Welt“


Herr W. übersandt uns via Mail Eindrücke über seine erstandenen „Meisterwerke der Welt“. Als Größe der jeweiligen Bilder gab er uns gegenüber ein Format von 30 cm x 40 cm an, also ungefähr DINA3 (29,7 cm x 42,0 cm). Uns liegen drei Fotografien vor, welche die Inhalte dokumentieren. Zu sehen sind unterschiedliche Motive, wie unter anderem „Mercator“ von Frans Hogenberg und „Die Schutzmantelmadonna“, entstanden in der Werkstatt von Francisco de Zubarán.

Bei Recherchen im Internet fanden wir vergleichbare Werke, in denen ebenfalls die „Meisterwerke der Welt“ zum Kauf angeboten wurden – jedoch für weitaus weniger Kosten. Wir fanden unter anderem ein Produkt gleichen Namens mit mindestens einem gleichen Motiv für knapp 3.500 EUR.

Über KK Königliche Kunst GmbH


Das Unternehmen KK Königliche Kunst GmbH hat ihren Sitz in Hattingen, NRW. Es sind zum derzeitigen Zeitpunkt ein paar Artikel im Internet abrufbar, welche das Angebot des Geschäftsführers Kaan Ö. genauer vorstellen. Auf WAZ.de sind mehrere Beiträge über die angebotenen Dienstleistungen zu lesen. Zum einen „Königliche Kunst für Liebhaber ist made in Hattingen“ vom 08.02.2019 und „Aus Hattingen kommt eine Heilige Schrift für 29.000 Euro“ vom 24.12.2019. Geschäftsgegenstand ist laut des aktuellen Handelsregistereintrags (abgerufen am 17.06.2020): „der Handel mit Waren aller Art, insbesondere mit solchen aus dem medialen Bereich wie Bücher, Lexika, Schriften und der Kunst einschließlich deren Finanzierungen, Forderungsmanagement“.

Update: Eine Rückmeldung zu unserem Beitrag


Wir erhielten am 30.08.2020 eine Email zu diesem Artikel, die wir gerne an dieser Stelle präsentieren möchten. Wir zitieren:

"Mein im Mai verstorbener Onkel hat ebenfalls Werke beim gleichen Anbieter für 18 TEUR gekauft. Auch er ist als ehemaliger Buchclub Kunde in den Fokus von Firmen geraten, die sich auf Haustürgeschäfte mit Kunstobjekten spezialisiert haben. Er hat bei Firmen wie Wertkontor, Art & History, Royal History u.a. insbesondere Faksimiles aber auch Brockhaus-Serien in einem Umfang von mehr als 200 TEUR (!) gekauft. Dies haben wir aus den uns nun vorliegenden Unterlagen nachvollziehen können.
Mit anwaltlicher Unterstützung haben wir offene Forderungen in Höhe von 21 TEUR für zwei Werke abwehren können und die Werke zurück gegeben. Bemerkenswert ist auch, dass er im Mai 2019 einen Kauf nicht tätigen wollte, da er nicht liquide war. Daraufhin wurde ihm ein Kredit über 20 TEUR mit einem eff. Zins von 7% vermittelt. Der Vertragspartner DSL/Postbank hat auf meine Forderung, sich bzgl. der Zinshöhe zu rechtfertigen, nur auf die freie Gestaltung von Verträgen berufen.
Ich hoffe, die Informationen unterstützen Sie bei Ihrer Arbeit."
Zitatende.

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