Donnerstag, 14. Oktober 2021

„Inkasso Hauptzentrale“ ist von Köln nach Frankfurt gezogen

Wir berichteten am 17. September 2021 über die Schreiben einer Inkasso Hauptzentrale Köln. Etwas mehr als drei Wochen später liegt eine neue Forderung vor, doch dieses vom Standort 60313 Frankfurt.

Titel: „Inkasso Hauptzentrale“ ist von Köln nach Frankfurt gezogen


Angebliche Teilnahme am „Deutsche Jackpot Lotto 6-49“

„Das Formular ist bereits vorbereitet! Ihr Konto wird in Kürze gesperrt!“ heißt es bedrohlich im Brief der Inkasso Hauptzentrale Frankfurt. Ein Verbraucher leitete eine Kopie an uns weiter, um darüber zu berichten.

Der Absender mit Sitz am Thurn-und-Taxis-Platz 6, 60313 Frankfurt gibt an, dass eine offene Forderung aus einer telefonischen Anmeldung zu einem Dienstleistungsvertrag bestehen soll. Scheinbar soll es sich um die Teilnahme am Gewinnspiel „Deutsche Jackpot Lotto 6-49“ handeln, wobei ein Nachweis nicht erfolgte.

Über 350 EUR sollen auf ein griechisches Konto überwiesen werden

Ohnehin strotzt das Schreiben vor Schreibfehlern und verwirrender Aussagen, wie unter anderem der Androhung einer Kontosperre. Diese soll nur verhindern werden, wenn angeschriebene Verbraucher schnell reagieren und eine Summe in Höhe von 350,44 EUR auf ein Konto in Griechenland überwiesen werden.

Der Aufbau und Inhalt weist große Ähnlichkeiten zu dem Schreiben einer „Inkasso Hauptzentrale Köln“ auf, über die wir vor kurzem berichteten. Wir möchten an dieser Stelle erneut darauf hinweisen, dass die geforderte Summe trotz der Drohgebärden nicht ungeprüft überwiesen werden sollte.

Scan: Inkasso Hauptzentrale Frankfurt / Seite 01 / Okt. 2021
Inkasso Hauptzentrale Frankfurt / Seite 01 / Okt. 2021

Scan: Inkasso Hauptzentrale Frankfurt / Seite 02 / Okt. 2021
Inkasso Hauptzentrale Frankfurt / Seite 02 / Okt. 2021


Weitere Meldungen zu fragwürdigen Inkassoschreiben

Biallo.de nannte in einem Beitrag vom 10.10.2021 mehrere Absender der bekannten Briefe: „inkasso Hauptzentrale Frankfurt, Inkasso Hauptzentrale Köln, EU Forderungs AG, Köln Euro Inkasso AG, Euro Collect AG/Euro Coolect AG oder weiterer Inkasso-Unternehmen versendet. Angeblich geht es um eine Forderung der "EUROWIN-24, EUROJACKPOT-6/49", "Deutsche Gewinner Zentrale Lotto 6-49", "Deutsche Gewinner Zentrale", "JACKPOT 6/49" oder der "Euro Lotto Zentrale". Quelle: https://www.biallo.de/verbraucherschutz/news/warnung-mahnung-inkasso-lotterie/

Auch die Verbraucherzentrale Brandenburg führt die Inkasso Hauptzentrale Frankfurt in ihrer „Schwarzliste: Betrügerische Inkassoschreiben“ (Stand 11.10.2021) auf. Darüber hinaus sind der Liste unterschiedliche Zahlungsempfänger zu entnehmen. Wie bei der uns vorliegenden Forderung ist ein „Memet“ gelistet. Quelle: https://www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/schwarzliste-inkasso

Woran lassen sich seriöse Forderung erkennen?

Wichtig: Berechtigte Zahlungsaufforderungen durch ein eingetragenes Inkassobüro sollten niemals ignoriert oder gar im Papierkorb landen. Vielmehr sollten derartige Schreiben auf ihre Richtigkeit geprüft werden.

Nun ist es so, dass es in der Vergangenheit häufiger zu unberechtigten Forderungen durch vermeintliche Inkassounternehmen kam. Betroffene Verbraucher haben die Möglichkeit, erhaltene Zahlungsaufforderungen mit Hilfe dieser kleinen Hinweise selbst zu prüfen:

Sind folgende Angaben vorhanden?

  • Firma des Auftraggebers, Forderungsgrund, Vertragsgegenstand und Datum des Vertragsschlusses?
  • Hat das Unternehmen seinen Sitz in Deutschland, aber die Bankverbindung weist ins Ausland?
  • Überhöhte Inkasso-Gebühren?
  • Ist der Inkassodienstleister in Deutschland (Überprüfbar auf rechtsdienstleistungsregister.de) registriert?

Hilfe und Infos zu Inkasso Hauptzentrale Frankfurt

Es meldeten sich bereits einige betroffene Verbraucher, die uns über den Fall informierten. Wir bieten bei Fragen die Möglichkeit, Kontakt zu uns aufzunehmen.

Nutzen Sie unsere Kontaktmöglichkeiten:

TEL: 0201-176 790

E-Mail: kontakt@verbraucherdienst.com

WhatsApp (Keine Anrufe, nur Chat): +491628033374

Für Nichtmitglieder ist es und nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz nur erlaubt Fragen allgemeiner Art zu beantworten. Eine Einzelfallberatung ist uns nach dem Rechtsdienstleistungsgesetz nur für Mitglieder erlaubt und wird durch kooperierende Rechtsanwälte durchgeführt.

Dieser Artikel basiert auf den uns gemeldeten Informationen, Zitaten und den im Artikel genannten Quellen und spiegelt nicht unsere Auffassung wieder. Soweit es ist uns möglich ist, haben wir diese sorgfältig geprüft. Testbestellungen oder sogenannte Lockvogel-Anrufe erfolgten nicht. Sollten Sie der Meinung sein, dass uns wesentliche Punkte zum Sachverhalt unbekannt sind, bitten wir Sie, uns zu kontaktieren.

2 Kommentare:

  1. Habe vorgestern einen solchen Brief bekommen, adressiert an meinen Ehemann, der vor über 6 Jahren verstarb.

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  2. Wir haben einen Brief erhalten adressiert an den Vormieter (10 Jahre her).
    Das griechische Bankkonto wurde nun in ein SEPA Lastschriftverfahren geändert!

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