Als Gerichtsbeschluss betitelte Zahlungsaufforderung – Betrug?
Auf der Gartenfelder Straße in Berlin, nicht unweit von einer Schuldnerberatung, soll die Absenderin „Anwältin Gabi Schütter“ ihre Anschrift haben. Sie fordert in einem mit „Gerichtsbeschluss“ betitelten Brief, dass der Empfänger „trotz zahlreicher Mahnungen“ seine „Zahlungsbereitschaft nicht unter Beweis gestellt“ hat.
Um diese offene Forderung zu begleichen, fordert sie nun die Zahlung von insgesamt 249,36 EUR. Um der Dringlichkeit Nachdruck zu verleihen, droht Schütter mit einer „Vorpfändung bei Ihrer Bank/Sparkasse“. Dem Empfänger des Schreibens soll scheinbar der Ernst der Lage bewusst werden, indem es heißt: „Das Formular ist bereits vorbereitet! Ihr Konto wird in Kürze gesperrt!“
Keinerlei Angaben über den Gläubiger
Es ist anhand des vorliegenden Schreibens nicht erkennbar, wer der Gläubiger dieser Forderung sein soll. Liegt ein Titel vor? Was soll Vertragsgegenstand sein? Wie lange dauert die Zahlungsfrist? Gibt es eine Aufstellung der Mahn- und Inkassokosten?
Diese Fragen bleiben offen. Möglicherweise lassen sich diese Punkte klären, indem man die angegebene Telefonnummer kontaktiert, welche neben der Adresse als einzige Kontaktmöglichkeit angegeben ist.
"Gerichtsbeschluss" - Anwältin Gabi Schütter | 28.06.2017 |
Zweite Seite: „Zahlungsbefehl“
Dem Schreiben ist eine zweite Seite mit angehängt, die mit „Zahlungsbefehl“ überschrieben ist. Dort ist zu erkennen, wie sich die Forderung in Höhe von 249,36 EUR zusammensetzt. Auch auf dieser Seite sind zahlreiche Schreib- bzw. Tippfehler zu finden, die man auf einem seriösen Schreiben nicht erwarten würde.
Im unteren Bereich der Seite ist ein vorausgefüllter Zahlschein für eine SEPA-Überweisung zu finden. Der Betrag soll demzufolge auf ein belgisches Konto überwiesen werden, der Zahlungsempfänger lautet „Ararat Company GmbH“.
"Zahlungsbefehl" - Ararat Company GmbH | 08.06.2017 |
Kontakt mit Verbraucherdienst e.V.
Auch wenn diese Forderung wichtige Informationen vermissen und Fragen offen lässt: ignorieren Sie keine dennoch nie Zahlungsaufforderungen. Selbst wenn in Internetforen häufig von „falschen Inkassos“ und dergleichen die Rede ist: eine Forderung sollte man stets prüfen.
Haben Sie eine Forderung von Anwältin Gabi Schütter bzw. Ararat Company GmbH erhalten? Verbraucherdienst e.V. gibt erste allgemeine Informationen unter den angegebene Kontaktmöglichkeiten.
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oder per E-Mail:
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Auch ich habe gleichlautendes Schreiben mit gleichem Betrag (249,36 EUR) erhalten. Das Schreiben ist gespickt mit Rechtschreibfehlern (z.B. Amstgericht statt Amtsgericht). Ich zahle natürlich nicht. Hier handelt es sich eindeutig um einen Betrugsversuch, mit dem vermutlich vorwiegend Senioren abgezockt werden sollen.
AntwortenLöschenDas Schreiben von der Rechtsanwältin Gabi Schüttler ist laut §263 Betrug werde eine Anzeige bei der Polizei
AntwortenLöschenHabe von der Firma keine Unterlagen mein B kennt die se Firma auch nichterater
Meine Mutter ( 84) hat auch so ein Schreiben bekommen, da fordern sie 373,49 also noch unverschämter... mit der Drohung, dass ihr Konto gesperrt (!!) wird. Bin überzeugt, dass auf dieses Schreiben viele, vor allem ältere Leute hereinfallen!
AntwortenLöschenMeine Mutter hat eine Anzeige bei der Polizei gemacht. Sie ist 78 und war total überfordert mit dem Schreiben. Unbedingt auch auf die Iban Nummer achten diese auf dem Schreiben war in Belgien und die Telefonnummer aus England.
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