Donnerstag, 10. Dezember 2020

„Busines Inkasso AG“ verschickt „Letzte außergerichtliche Mahnung“

Schöne Bescherung von der „Busines Inkasso AG“. Derzeit schickt die Firma mit dem sperrigen Namen aus 60325 Frankfurt am Main Briefe an diverse Verbraucher, um für die angebliche Teilnahme an „Top 200 Gewinnspiele / Eurojackpot 49“ Geld zu fordern. Betroffene Verbraucher leiteten das Schreiben an uns weiter. Unser erster Eindruck: Unseriös! Zahlen Sie nicht.

Beitragsbild: „Busines Inkasso AG“ verschickt „Letzte außergerichtliche Mahnung“


Angeblich sollen Verträge für die Teilnahme an Gewinnspielen geschlossen worden sein

Keine Sorge, die Weihnachtseinkäufe müssen aufgrund der Forderung nicht geringer ausfallen. Auch wenn es das Schreiben der „Busines Inkasso“ anders klingt. In der vorliegenden Zahlungsaufforderung wird behauptet, dass der oder die EmpfängerIn sich zu zuvor telefonisch „zum Dienstleistungsvertrag TOP200 GEWINNSPIELE / EUROJACKPOT 49“ angemeldet haben soll.

Diese Dienstleistung soll nicht kostenlos sein. Innerhalb von 9 Tagen soll der noch offene Betrag an die Busines Inkasso AG überwiesen werden. Große Drohgebärden, die unbedarfte Verbraucher unter Umständen einschüchtern könnten, sind auch vertreten. Der Absender droht gar mit einer Zwangsvollstreckung und vielen weiteren Kosten. Doch wir können Betroffene an dieser Stelle direkt beruhigen: das Schreiben wirkt höchst unseriös – zahlen Sie nicht!

Scan: Forderung "Busines Inkasso AG" / Dez 2020
Forderung "Busines Inkasso AG" / Dez 2020


Über 280 EUR fordert die Busines Inkasso AG

Auf der Mainzer Landstraße 50 in 60325 Frankfurt am Main soll die Busines Inkasso AG ihren Sitz haben. Kurios, da wir erst gestern über ein ähnelndes Schreiben einer „Euro DE Inkasso GmbH“ berichtet haben. Wie das andere Schreiben auch strotzt auch dieses nur so von Rechtschreibfehlern.

Laut Briefkopf soll ein „Zentralbüro“ in Polen (Konduktorska 33 40-155 Katowice) existieren, was sich auch anhand des SEPA-Überweisung/Zahlschein, der als zweite Seite mitgeschickt wurde, bestätigt. Die angeblich noch offene Summe in Höhe von 282,46 EUR soll auf eine polnische Kontoverbindung überwiesen werden.

Normalerweise nennen seriöse Inkassounternehmen ihren Auftraggeber bzw. den Mandanten, aber es stellt sich hier die Frage, ob der Absender Busines Inkasso AG überhaupt ein Inkassobüro ist. Nur weil Inkasso „drauf“ steht, muss es noch lange nicht „drin“ stecken. Personen, die so ein Schreiben erhalten haben, sollten den Betrag nicht blind überweisen. Es handelt sich allen Anschein nach um keine berechtigte Zahlungsaufforderung. Informieren Sie auch unbedingt ältere Personen in ihrem Umfeld, da diese häufiger Ziel solcher Schreiben sind.

Woran erkennt man seriöse Inkassoforderungen?

Ebenfalls wichtig: Berechtigte Inkassoforderungen sollten niemals ignoriert oder gar im Papierkorb landen. Die Folgen wären kostspielig, so könnten ein gerichtlicher Mahnbescheid oder gar ein Vollstreckungsbescheid die Folgen sein. Es ist also zu empfehlen, solche Schreiben auf ihre Richtigkeit zu prüfen.

Nun ist es so, dass es in der Vergangenheit häufiger zu unberechtigten Forderungen durch vermeintliche Inkassounternehmen kam. Betroffene Verbraucher haben die Möglichkeit, erhaltene Zahlungsaufforderungen selbst zu prüfen:

Sind folgende Angaben vorhanden?

  • Firma des Auftraggebers, Forderungsgrund, Vertragsgegenstand und Datum des Vertragsschlusses? 
  • Hat das Unternehmen seinen Sitz in Deutschland, aber die Bankverbindung weist ins Ausland?
  • Überhöhte Inkasso-Gebühren? 
  •  Ist der Inkassodienstleister in Deutschland (Überprüfbar auf rechtsdienstleistungsregister.de) registriert?

Kontakt mit Verbraucherdienst

Haben Sie auch ein Schreiben von der Busines Inkasso AG erhalten? Sollen Sie noch offene Kosten bezahlen? Zahlen Sie nicht, es handelt sich um laut unseren Kenntnissen um eine Abzocke. Wir helfen stattdessen unseren Mitgliedern bei seriösen Forderungen.

Nutzen Sie unsere Kontaktmöglichkeiten:

0201-176 790

oder per E-Mail:

kontakt@verbraucherdienst.com

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