Freitag, 31. Juli 2020

Trading-Scam: Vorsicht vor unseriösen Online-Brokern

Der Betrug mittels Apps und Webseiten unseriöser Online-Broker ist im Internet weit verbreitet. Die Masche dahinter scheint relativ simpel, aber wirkt effektiv: es werden auf beliebten Kanälen im Netz diverse Werbeanzeigen geschaltet, um potenzielle Opfer auf seriös wirkende Online-Broker zu locken. Die dort zum Teil unrealistischen Gewinnversprechen sollen zu einer möglichst hohen Einzahlung führen. Doch birgt dieses Online-Trading die Gefahr, dass das eingezahlte Geld im Nirvana bzw. den Geldbörsen der betrügerischen Broker verschwindet.

Titel: Trading-Scam: Vorsicht vor unseriösen Online-Brokern

Angeblich lukrative Angebote der Trading-Scammer per Mail


Im Schlaf Geld verdienen bzw. das Geld für sich arbeiten lassen – besonders bei einer aktuell ungünstigen Zinslage kann eine alternative Kapitalanlage lukrativ und demzufolge verlockend wirken. In Deutschland werden Online Broker und sogenannte – und zum Teil automatische - Trading Bots immer beliebter. Diese Software soll errechnen, welche Investitionen sich lohnen.

Um auf solche Angebote aufmerksam zu machen, sollen hierzulande von den dubiosen Online-Brokern bekannte Namen und Formate (u.a. „Bekannt aus der Höhle der Löwen!“) in ihren Werbeanzeigen genutzt werden. Auch Emails werden häufig als mit vielversprechenden Aussagen versandt. Bekannt sind unter anderem vergleichbare Überschriften wie:


  • “Innerhalb 1 Woche reich geworden – erfolgreiche Trader berichten”
  • “Bill Gates – Diese Top Secret Software machte ihn steinreich”
  • “Dieses System schafft Millionäre – Und du kannst es auch werden.”


Mit Werbeanzeigen in die Trading-Falle gelockt


Auch in den sozialen Medien sollen unseriöse Broker Angebote als Werbeanzeige geschaltet worden sein. Aberwitzige Schlagzeilen wie u.a. “Dieter Bohlen – Seine Familie ist in tiefer Trauer” oder “Unglaubliche Erfindung aus der Höhle der Löwen endlich enthüllt“ sollen auf die Webseiten der Broker locken, um Ihnen die Vorzüge der fragwürdigen Kapitalanlagen zu präsentieren.

Mit riesigen Renditen und halbgaren Versprechungen sollen neugierige Besucher für die erste Investition gewonnen werden. Schnell die dazugehörige Trading App auf das Handy geladen oder auf der Homepage der Betreiber registriert und schon kann das Online-Trading losgehen. Zuerst werden Geldeinsätze bis zu 250 Dollar geloadet, doch kann es sich um eine gefakte Webseite (samt Software) handeln, mit der die Betrugs-Broker das erfolgreiche Trading nur simuliert. Natürlich werden mit dieser Methode immer mehr Gewinne als Verluste verzeichnet.

Es wird mit falschen Versprechungen gelockt


Der unmittelbare Erfolg schafft Vertrauen und macht Lust auf mehr. Das Scamming-Opfer kann im wahrsten Sinne des Wortes sehen, wie das eingezahlte Kapital wächst und gedeiht. Sofern eine erste Auszahlung angefragt wird, funktioniert diese sogar reibungslos. Dies soll das Opfer aber nur in Sicherheit wiegen. Für den Trading-Scammer bedeutet es viel mehr das Gegenteil: nämlich, dass da „noch mehr zu holen ist“.

Mehr Einzahlungen könnten mehr Gewinne versprechen, das kennt man nicht nur aus der Welt der Zocker. Das Opfer wird in diesem Fall erneut gelockt, soll aber eine ungefähr 5-fach höhere Einzahlung tätigen, um dadurch selbstredend höhere Rendite zu erwirtschaften. Sollte das Geschäft mit der Rendite doch nicht mehr so gut laufen, sieht er sich gezwungen noch mehr einzuzahlen - damit er sein bereits eingezahltes Geld nicht verliert.

Trotz Gewinne: Es erfolgt keine Auszahlung


Eine andere Masche wäre: nach einer gewissen Zeit mit der Trading Software hat sich ein nicht unwesentlicher Gewinn angehäuft, den man sich zu einem bestimmten Zeitpunkt auszahlen lassen möchte. Umso größer ist der Schreck, wenn dies auf einmal nicht möglich sein soll. Auf Nachfrage beim “Support” der Broker-Scammer erhalten Opfer die Information, dass noch mehr Geld eingezahlt werden müsse, damit eine Auszahlung vorgenommen werden kann.

Bei betrügerischen Brokern soll sogar behauptet worden sein, dass das Trading-Konto zum Beispiel mindestens 20.000 EUR aufweisen muss, damit überhaupt ausgezahlt werden kann. Absurd hohe Beträge, die zu alledem keine Garantien aufweisen. Selbst wenn diese hohen Summen eingezahlt werden – es wird nichts ausgezahlt. Im Gegenteil, auch die neu eingezahlten Beträge sind weg.

Fazit: Hohe Verluste bei den Opfern


Nicht selten verlieren einzelne Betrogene durch Trading-Scam und betrügerische Online-Broker Summen im dreistelligen Tausenderbereich. Die eingezahlten Gelder werden zu keinem Zeitpunkt einer tatsächlichen Kapitalanlage zugeführt. Die für Kunden sichtbare Handelsplattformen (auch Webseiten oder Apps) dienen ebenso wie das angebliche Kundenkonto als Illusion, um Opfer anzulocken.

Es soll ein komplexes, europaweit installiertes Geldwäschenetzwerk existieren, in dem das Geld der „Anleger“ in den Taschen der Betrüger verschwindet. Die Zusammenarbeit internationaler Strafverfolgungsbehörden konnten zuletzt einen Erfolg verbuchen: bei Razzien am sogenannten „Action Day“ wurden neun Tatverdächtige festgenommen, die zehntausende Anleger um mehr als 100 Millionen Euro erleichtert haben.

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