Ehemalige Branchenbuch-Betreiberin zu Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie Geldstrafe verurteilt
Die Zielgruppe des kostspieligen Branchenbuchs der "Telemedien Direkt UG" waren Gewerbetreibende, Selbstständige und Unternehmer. Inzwischen erfuhr Verbraucherdienst e.V. durch einen Artikel im Bonner General-Anzeiger vom 02.07.2015, dass die ehemalige Betreiberin des Branchenbuchs der „Telemedien Direkt UG aus Siegburg“ zu einer Freiheitsstrafe von einen Jahr und zehn Monaten zur Bewährung sowie zu einer Zahlung über 1.500 Euro an die Landeskasse verurteilt ist. Die 36 Jahre alte Frau ist der „Gaunerei“ in einem besonders schweren Fall von dem zuständigen Richter für schuldig gesprochen worden. Mitglied sein heißt – nicht allein zu sein.
Verkauf von Branchenbucheinträgen in einem Call-Center
Ende des Jahres 2011 wurde die Angeklagte in Deutschland von einem Gast in einem Café -in dem sie zu dem Zeitpunkt beschäftigt war - angesprochen, ob Sie in einem Call-Center arbeiten und dabei 3.000 Euro pro Monat verdienen wolle. Daraufhin arbeitete die heute 36jährige in dem Call-Center und verkaufte Branchenbucheinträge an Gewerbetreibende. Später wurde Ihr bei dieser Firma die Stelle als Geschäftsführerin angeboten, worauf sich Ihr monatlicher Verdienst bis zu 5.000 Euro im Monat steigerte.
Gründung der „Telemedien Direkt UG“ in Siegburg
Die dubiosen und gewinnbringenden Geschäftspraktiken mit den sogenannten Branchenbucheinträgen für Gewerbetreibende lockten der jungen Frau. Obwohl diese genau wusste, dass diese Tätigkeit dubios war, gründete sie die Firma „Telemedien Direkt UG“ in Siegburg. Von dort aus vertrieb die junge Frau fragwürdige Branchenbucheinträge, die in Wirklichkeit völlig „nutzlos“ waren. Die Gewerbetreibenden bekamen somit Rechnungen wegen des Branchenbucheintrags ohne „wirkliche Gegenleistungen“.
Hells Angels verhinderten den Ausstieg aus diesen „Business“
Durch die Tätigkeit bei der „Telemedien Direkt UG“ in Siegburg summierte sich ein hoher zweistelliger Euro-Betrag, der mit den Branchenbucheinträgen eingenommen wurde. Die Anklagte versuchte zwar aus diesen „Business“ auszusteigen, was ihr jedoch nicht gelang. Denn laut dem Beitrag des Bonner General-Anzeigers sei junge Geschäftsfrau von einem sogenannten „Thomas“ bedroht worden. Die „Hells Angels“ mit ihren Motorrädern wären dann gekommen, wenn sie versucht hätte aus dem „Branchenbuch-Business“ auszusteigen. Einige Zeit später war der von ihr eingesetzter Geschäftsführer nach „Thailand abgehauen“.
Verkauf der „Telemedien Direkt UG“ – Gründung der „Inkasso Enciclopedia“ auf den Kanaren
Im Jahr 2013 verkaufte die Frau die „Telemedien Direkt UG“ für 10.000 Euro an ihrem Teamleiter, der das Geschäft mit dem Branchenbucheinträgen fortführte. Daraufhin gründete die junge Frau auf den Kanarischen Inseln wiederum eine neue Firma. Diese nannte die Angeklagte „Inkasso Enciclopedia“ mit der die Geldforderungen der „Telemedien Direkt UG“ des Teamleiters beigetrieben wurden. Zu Ende des Jahres 2014 beendete die junge Frau auch diese Geschäftstätigkeit. Danach gründete die Abgeklagte einen „Büroservice“, den sie bis heute nachgeht. Mitglied sein heißt – sich nicht alles gefallen zu lassen.
Verbraucherdienst e.V. informiert Gewerbetreibende, Selbstständige und Unternehmer über fragwürdige Branchenbucheinträge
Haben Sie auch einen Vertrag mit der „Telemedien Direkt UG“ abgeschlossen? Bekamen Sie eine Mahnung von der „Inkasso Enciclopedia“ aus Spanien? Verbraucherdienst e.V. aus Essen informiert Sie gerne über die dubiosen Geschäftspraktiken bezüglich eines höchstwahrscheinlich wertlosen Branchenbucheintrags. Zu ihren Fragen hinsichtlich eines offensichtlich nutzlosen Branchenbucheintrags stehen wir mit unseren Mitarbeitern am Telefon oder per E-Mail gerne zur Verfügung.
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